Angelsportverein Wolfenbüttel e.V.


 



 

Vorwort zur Chronik

Als sich 1928 zwölf angelsportbegeisterte Wolfenbütteler Einwohner zusammenfanden, um den Angelsportverein ,,Hei bitt" ins Leben zu rufen, wollten sie sich damit ein Stück Lebensqualität schaffen, das zu erhalten und zu pflegen uns heutigen Anglern noch genauso wichtig ist wie den damaligen Gründern.
Keiner von ihnen ahnte damals, das sich aus ihrer kleinen Gemeinschaft einmal ein Angelsportverein entwickeln würde, der 75 Jahre überstehen sollte.
Von den Gründungsmitgliedern weilt heute keiner mehr unter uns, und so können wir nur noch aus teilweise erhaltenen alten Protokollen erfahren, welche Schwierigkeiten sie in ihrer Gründungszeit wie auch in der Nachkriegszeit zu überwinden hatten, um ihrem geliebten Angelsport nachzugehen. Um den Fischwaid ausüben zu können, waren sie teils auf ihre Nachbarvereine angewiesen, da sie anfangs über keine eigene Gewässer verfügten.
Allzu oft auch war die Bezahlung des Fischbesatzes mit Problemen verbunden, das Geld in der Vereinskasse war knapp(damals wurde bei Versammlungen noch die Spendenbüchse herumgereicht).Wir wissen von Fischsterben, die zu jener Zeit in fast jedem Jahr den gesamten Fischbestand der Oker vernichtet hatten, und von den Bemühungen der Vorstände, mit den ihnen zur Verfügung stehenden bescheidenen Mitteln diesen Fischbestand oft aus dem Nichts wieder aufzubauen.
Heute drücken uns Probleme dieser Art weit weniger. Andere sind an ihre Stelle getreten.
Sie zu bewältigen fällt den Vorständen heute leichter, denn die Angelsportvereine sind gewachsen, damit sind auch ihr finanzieller Spielraum grösser und ihr Wort in vielen Angelegenheit gewichtiger geworden. Zum anderen sind sie enger zusammengerückt.

Unserem Angelsportverein Wolfenbüttel e.V. wünschen ich für die Zukunft ein kontinuierliches Wachstum und stets ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu den umliegenden Angelsportvereine wie es heute besteht.
Möge der ASV Wolfenbüttel auch die kommenden 75 Jahre unbeschadet überstehen und seinen Mitgliedern an seinen Gewässern immer eine Fischwait bieten können, von der unsere Gründungsmitglieder nur zu hoffen gewagt hatten. Trotz zahlreicher Unwägbarkeiten haben es unsere Gründer zu keiner Zeit aufgegeben, ihren Verein zu erhalten und mit Leben zu erfüllen.
Dafür gebührt ihnen heute unser Dank.

 

75 Jahre Angelsportverein Wolfenbüttel e.V.(1928-2003)

Unter dem Namen "Hei bitt" wurde der Angelsportverein Wolfenbüttel e.V.1928 von zwölf Angelsportbegeisterten gegründet. Erster Vorsitzender wurde Paul Thiel, ihm folgten bis zum Ausbruch des Krieges Heinrich Stieler, Wilhelm Stern und Richard Gloza. Als das Vereinsleben 1949 wieder langsam erwachte, übernahm Otto Noth den Vorsitz. Er wurde von Ernst Kiegeland abgelöst.1957 nahm Rudi Nehl die Geschicke des Vereins in die Hand. Bis zum Ende der dreißiger Jahre bestand der Verein aus kaum mehr als 30 Mitglieder. Lange Zeit verfügte er über keine eigenen Gewässer. Der Angelsport wurde über Gastkarten an fremden Gewässern ausgeübt. 75Jahre Im Sommer1951 gelang es, mit der Stadt Wolfenbüttel einen Pachtvertrag über den Stadtgraben abzuschließen. 1955 erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister und der Beitritt zur neu gegründeten Interessen-gemeinschaft Mittellandkanal. Vor 1955 standen den inzwischen etwa 40 Mitglieder des Vereins neben dem Stadtgraben nur Teilstrecken der Oker zur Ausübung der Fischwait zur Verfügung. Der aus heutiger Sicht bescheidene Etat des Vereins belief sich damals auf kaum mehr als 900 Mark, von denen etwa 350 Mark auf den Fischbesatz entfielen. Durch Spenden der Mitglieder wurde dieser Betrag oft geringfügig erhöht. 1966 wurde der langjährige zweite Vorsitzender Manfred Borchers zum Vorsitzenden des Vereins gewählt.Er war bestrebt, durch die Anpachtung neuer Gewässer dem Verein eine gesicherte Grundlage zur Ausübung des Angelsports bei steigenden Mitgliedernzahlen zu schaffen. Von 1966 an stieg die Zahl der Mitglieder von 93 auf 327 im Jahr 1977. 1966 konnte ein kleiner Kiesteich bei Fümmelse angepachtet werden, der jedoch in den Folgejahren trockenfiel. Bereits 1966 wurde der Schulung der Vereinsmitglieder ein hoher Stellenwert beigemessen, und so legten 44 Mitglieder des Vereins in diesem Jahr erfolgreich ihr Sportfischerprüfung ab. 1969 gelang es Manfred Borchers, durch die Anpachtung eines Kiesteiches bei Salzgitter Thiede das Gewässerangebot für den Verein entscheidend zu verbessern. Die stark steigenden Mitgliederzahlen machten es jedoch zwingend erforderlich, sich nach weiteren Gewässern umzuschauen.1974 konnte in Groß Gleidingen ein grösserer Kiesteich in Pacht genommen werden. Somit standen den Mitgliedern neben den inzwischen rund 15 km Oker und dem Mittellandkanal fortan weitere 8 Hektar an Wasserfläche zur Beangelung zur Verfügung.Die Hälfte des Grpß Gleidinger Kiesteiches wurde vom Angelsportverein Wolfenbüttel 1987 käuflich erworben. Damit war der erste Schrit zu eigenen Gewässern getan.1990übernahm Uwe Wollnik das Amt des ersten Vorsitzenden von Manfred Borchers, der sich aus Altergründen zurückgezogen hatte. Während seiner Amtszeit pachtete der vienenburg Verein von der Klosterkammer Hannover einen weiteren großen Kiesteich in Vienenburg/Wöltingerode an und erwarb 1999 die größte Teilfläche des Thieder Kiesteiches.
Heute bietet der Angelsportverein Wolfenbüttel seinen über 400 Mitgliedern viele Möglichkeiten, an gut besetzten Gewässern dem Angelsport nachzugehen. Mit dem Kauf des Thieder Kiesteiches ist es zwar einen großen finanziellen Kraftakt eingegangen, dennoch ist er dadurch nicht handlungsunfähig geworden. Wenn auch in manchen Bereichen die Ausgaben geringfügig zurückgefahren werden mussten, leiden der Fischbesatz und die laufenden Geschäfte keineswegs darunter.
Betrachtet man die Sorgen des Vereins in seinen Gründungsjahren und während der Nachkriegszeit, kann man heute mit dem bisher Erreichete zufrieden sein und guten Mutes in die Zukunft blicken, was jedoch nicht heißen darf, dass sich der Vorstand zurücklehnen und die Hände in den Schoss legen soll.
Uwe Wollnik übergab ab April 2006 sein Amt als Vorsitzender an Peter Heberlein.